Vom „Jürgen“, der wirklich weiß, was die Mächtigen hinter den Kulissen treiben

Was haben wir uns alle gefreut über den Erfolg der freien Medien in den vergangenen Jahren, die zusammen inzwischen Millionen Bürger regelmäßig mit Nachrichten und Meinungen versorgen, die beim publizistischen Mainstream nicht gewünscht sind. Vergangene Woche habe ich eine Übersicht über die Reichweiten der wichtigsten Titel gesehen. Ich kann mich nicht verbürgen für die Korrektheit der Zahlen, halte sie aber für plausibel.

Auf Platz 1 mit etwas mehr als sechs Millionen Zugriffen im Monat lag Tichy’s Einblick, was mich überrascht hat. Auf Platz 2 NIUS, für mich gerade der Trendsetter schlechthin. Dann Reitschuster und neu Apollo News. Alles wunderbare Medien, bunt, vielfältig und konservativ. So wie wir hier, die zusammen mit TheGermanZ/KELLE im Monat etwa 1,2 Mio Zugriffe verzeichnen.

Aber jede Medaille hat seine Kehrseite

Denn obgleich das Internet dafür sorgt, dass nichts mehr unter den Tisch gekehrt werden kann – außer in Nordkorea vielleicht, wo das Internet für die Masse der Bevölkerung einfach abgeschaltet bleibt – ist es inzwischen zu einem Tummelplatz für bezahlte Trolle geworden, die – manche einfach nur naiv und ahnungslos – vielfach bezahlte Agitatoren sind, die professionell Desinformation betreiben. Ausnahmsweise ist das mal ein Feld, auf dem Russland die Nase weit vorn hat und sogar Präsidentschaftswahlen in den USA erfolgreich beeinflussen kann. Ich denke da an die clevere Internetkampagne gegen Hillary Clinton und ihre geleakten Mails, genau passend in die letzten Wochen vor der Wahl im November 2016 platziert.

Die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten war vorher (2009 bis 2013) US-Außenministerin und hat in dieser Zeit über ihren privaten E-Mail-Server rund 60.000 Nachrichten verschickt oder erhalten.

Darunter waren streng geheime Informationen, wie das FBI bestätigte. Und da standen Dinge drin, die gar nicht gut ankommen beim Wahlvolk. So zum Beispiel über die langjährige Verflechtung von Außenministerium und der Stiftung ihres Ehemanns Bill.

Auch die – tatsächlich wahre – Geschichte von Hunter Bidens Laptop in einem Computerladen in Washington DC ist leider wahr. Da hat ein neugieriger Ladenbesitzer mal reingeschaut und das dann an die Republikanische Partei weitergegeben. Sagenhaft, oder? Manches kann man sich gar nicht ausdenken. In diesem Fall also mal nicht die Russen, was einige Leser hier beruhigen dürfte.

Ich könnte stundenlang weiterschreiben

Über all diesen Schrott, der gelesen und – schlimmer – geglaubt wird. Von gebildeten Menschen. Dass Ukraines Präsident Selenskyj ein Casino auf Zypern gekauft hat mit 60 Millionen Euro aus deutschen Steuergeldern. Als ich davon das erste Mal las, musste ich laut lachen. Das können die doch nicht glauben, dachte ich. Aber sie glauben es wirklich, weil sie es unbedingt glauben wollen.

Toll ist auch die Geschichte, wo Frau Selenskyj angeblich in London war – Urlaub vom ungemütlichen Kiew – und für 10.000 Euro in einem Dessousladen Seidenunterwäsche erworben haben soll. Seidenstrümpfe und String – bezahlt vom deutschen Steuerzahler.

Und, als sei das nicht schon lächerlich genug, zeitgleich wurde das Internet über die asozialen Netzwerke geradezu geflutet mit dem Foto der angeblichen Rechnung des Einkaufs. Ließe sich Frau Selenskyj eine Rechnung – nicht Quittung – für solche Einkäufe ausstellen, wenn diese stattgefunden hätten? Wofür? Um sie als Betriebskosten bei der Steuererklärung in Kiew abzusetzen?

Oder ist es einfach neuester Bullshit aus der Kreml-Trollfabrik in St. Petersburg, Hetze gegen den Anführer der Ukraine und seine Familie mit dem Ziel, den Unterstützungswillen der Deutschen für die Ukraine zu brechen? Natürlich ist das das Ziel.

Heute Morgen um 2.42 Uhr schreibt mir eine Frau, die ich seit vielen Jahren kenne

Sie schickt mir ein Video einer offenbar ganz neuen Internetsite namens „Augen-auf-Medien“, in der groß und bunt die alte Geschichte von den angeblichen US-Militärlaboren ausgerechnet in der Ukraine aufgewärmt wird. Wenn man ein Geheimlabor“ betreibt, dann geht man damit ja gerade dort hin, wo der Feind jeden Tag angreift und nicht in die Wüste Gobi, wo man sie nicht finden kann. Logisch, oder? Ein bisschen Nervenkitzel muss sein.

Auslöser des ganzen Hoax ist eine bulgarische Journalistin, die seit Jahren über angebliche Biolabore der USA in der Ukraine (und Georgien) schreibt. Fakten hat sie nicht, aber gruselige Geschichten über zum Beispiel angebliche amerikanische Webseiten mit Informationen dazu, die plötzlich verschwunden seien, als die Russen die Ukraine angriffen (2022). Tatsächlich wurden die Seiten bereits 2005 einfach stillgelegt. Aber die Vermischung von Tröpfelchen Wahrheit mit einer großen Verschwörungsgeschichte klappt immer – egal ob bei 9/11 oder bei Frau Selenskyjs Seidenstrümpfen.

Eigentlich wollte ich Ihnen aber von der WhatsApp-Nachricht meiner Bekannten erzählen.

Sie schickt mir also – garniert mit Beschimpfungen, dass ich ja überhaupt keine Ahnung habe, was wirklich so vorgeht – dieses Schwachsinnsvideo von einer Seite namens https://augenaufmedien.de/ . Und dort weiß man nun wirklich, was passiert auf der Welt.

Auf der Startseite schreiben die Betreiber: „Augen Auf Medien UG ist ein gerade geründetes Unternehmen, dass aus einer Privat-Initiative entstand. Motto: Anders, aber gut!“ Geschäftsführer ist ein „Jürgen“. Unter „Team“ steht …nichts. Auch unter „Geschichte“ und „Karriere“ steht nichts. Ein Impressum gibt es nicht, einen Verantwortlichen im Sinne des Pressegesetzes auch nicht, außer „Jürgen“ wahrscheinlich.

Aber sie wissen ganz genau, wie das mit den geheimen Biolaboren der Amis in der Ukraine wirklich ist. Ich glaube, ich werde die jetzt abonnieren…

 

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Dieser Artikel wurde 38 mal kommentiert

  1. Tina.Hansen Antworten

    Interessant, dass Tichy in der Reichweite vorne liegt. Ein Freund, der von der Existenz der alternativen Medien weiss, auch die wichtigen Namen kennt, sie aber im Alltag nicht nutzt, fragte mich unlängst, ob ich einschätzen könnte, welche Angebote die Nase vorne haben. Ich schätzte: entweder NIUS oder Tichy, Reitschuster müsste dahinter klar zurück fallen. Für mich persönlich ist Tichys Wecker einfach perfekt als Start in den Tag, weil es nur 15 Minuten sind – kompakte Information einschliesslich Wetterbericht. Wenn man früh aus dem Haus muss, dann passt das einfach, zumal die Aufzeichnung verlässlich schon nachts hochgeladen wird.
    Bei der uralten Kamelle mit den Seidenstrümpfen bin ich raus. Das System in der Ukraine ist korrupt, daran besteht kein Zweifel. Wie das in Russland auch. Es langweilt mich nur noch.
    Letzte Bemerkung: Mir wurde gestern ein Video von so einem Jürgen (er hiess anders) vor die Linse gespült, in dem klar nachgewiesen wurde, dass Trump weiss, dass er bald sterben wird. Begründet wirde dies irgendwie mit der Anzahl seiner Golfplatz-Besuche.
    Also: Augen auf der Medienauswahl! Wir schaffen das 😉

  2. S v B Antworten

    Jürgen – ein offenbar just Aufgewachter, hat olle Kamellen ausgegraben und will diese nun als brandaktuell verkaufen. Guten Morgen, Jürgen, und hallo wach! ! Offenbar haben Sie mit erheblicher Verspätung recherchiert, sonst wäre Ihnen längst bekannt, dass es sich bei den angeblichen Skandal-News um nichts weiter handelt als um, nun ja, Ammenmärchen. Falls Sie wirklich mit Ihrem Netzauftritt weitermachen wollen, müssen Sie erst einmal erheblich schneller werden, zwingend gründlicher recherchieren und, allem voran, intensiv an Ihrer eigenen Urteilsfähigkeit feilen. Mit längst schon widerlegten „falschen Tatsachenbehauptungen“ (oft zu lesen, für mich jedoch ein lapsus linguae) werden Sie wohl kaum mehr mit den ersehnten Klicks rechnen können. Zum jetzigen Zeitpunkt widerstrebt es mir deshalb noch, Ihnen für Ihr ambitioniertes Projekt Erfolg zu wünschen.

  3. S v B Antworten

    Und nun zum Thema Reichweite… Alle möglichen Seiten weiter, gar viel weiter vorne. Gut und schön. Doch nicht immer macht’s die Masse. Beweist nicht gerade eine bescheidenere Anzahl von Zugriffen, um welch erlesenen Club, sorry Blog, es sich bei „unserem“ Kelle-Blog handeln muss? So und nicht anders ist das vorliegende Zahlenmaterial zu interpretieren. Tschawoll! 😉

    • Tina.Hansen Antworten

      Ja, natürlich. Aber im Ernst: Ist es nicht furchtbar traurig, dass der Betreiber dieses Blogs immer wieder von Existenzsorgen spricht? Es steht mir in keiner Weise zu, hier amateurhafte Ratschläge aus dem Off zu erteilen, aber was spricht eigentlich dagegen, es parallel auch mal mit einem Video-Format zu versuchen? ALSO: Ich würde es gucken, teilen, liken, abonnieren!

      • Klaus Kelle Antworten

        @Tina.Hansen,

        es gibt konkrete Pläne dafür, es gibt sogar Sponsoren, die es finanzieren würden. Und ich habe Lust, das zu machen. Aber auch dafür muss vorher etwas Geld her. Ab Oktober sollte ich das alles hoffentlich im Griff haben, aber die vergangenen Monate waren sehr mager. Immer mehr Leser, immer weniger Spenden. Habe gestern mit dem Kollegen Reitschuster gesprochen. Der hat einen Stamm von Lesern, die regelmäßig übers Jahr abbuchen lassen, noch aus der Corona-Zeit. Ich habe sowas nicht. Das macht alles schwieriger. Hier war ja die Einigung auf friwillige Spenden, und viele der Stammposter machen immr mal twas. Sonst gäbe es diesen Blog schon nicht mehr.
        kk

        • Tina.Hansen Antworten

          Ich drücke fest die Daumen, dass sich ein Video-Format umsetzen lässt! Dann könnte auch eine etwas ärmere Socke wie ich helfen, die Reichweite zu vergrössern – einfach nach dem Prinzip „teilen, liken, abonnieren“, dem berühmten Schneeball-Effekt!
          Obwohl ich eine leidenschaftliche Leserin bin, muss ich gestehen, dass ich eine Schwäche für die Youtube-Formate habe, weil man nebenbei zum Beispiel prima den Haushalt erledigen oder morgens eben frühstücken kann. Kelle käme ganz oben auf meine Hör-Liste – na, wenn das kein Ansporn ist 😉

    • Klaus Kelle Antworten

      @S v B,

      das Schöne ist ja, dass ich nicht täglich auf die Zugriffszahlen schauen muss. Am normalen Tag haben wir (mit den 3 Portalen) 45.000, manchmal auf 80′, manchmal auch nur mal 25′ – das ist nicht Tabellenführer, aber es ist relevant in unseren Milieus. Jedenfalls komme ich an fast alle Gesprächspartner, mit denen ich Kontakt suche.Die einzigen, die mich in den vergangenen drei Jahren nicht treffen wollten, weil ich so rechts bin, war einer von der CDU und einer von der FDP…. 🙂

      Klaus

  4. Tina.Hansen Antworten

    Mit Erstaunen hörte ich gestern die Geschichte hinter „kitchen news“. Wer das Format nicht kennt: Der Youtuber Matthias sitzt oder steht im Kapuzenpulli in seiner schönen Küche, im Hintergrund ein liebevoll-unauffälliges Arrangement aus frischen Blumen und manchmal auch Obst, fasst die Nachrichten vom Tage zusammen und kommentiert diese. Matthias ist in meinen Augen super-sympathisch, recherchiert gut und kommt auf den Punkt. Abos auf youtube: 123.000.
    Nun hat er seiner Frau, die auch Youtuberin ist, ein Interview gegeben und bekennt darin in erfrischender Offenheit, dass er keinerlei journalistischen oder im strengeren Sinne fachlichen Hintergrund hat. Er hat ein Studium abgeschlossen und ist „in Corona“ mit einer Selbständigkeit gescheitert. Es folgten kleinere Jobs – und dann der Entschluss, Youtuber zu werden. Hat geklappt, würde ich meinen.
    Welche Herausforderung diese Entwicklung für den etablierten Journalismus darstellen wird, ist wohl noch gar nicht abzusehen.

  5. H.K. Antworten

    Vielleicht würde es ja Sinn machen, mal so etwas wie ein „Brain Storming“ zu veranstalten und die Leser und Kommentatoren einfach zu fragen, was sie gut und was sie schlecht finden.

    Ich denke, ungefragt werden die Meisten keine schlauen Ratschläge geben. Ebensowenig werden wohl die Meisten nicht freimütig bekennen, warum sie etwas spenden oder auch nicht.

    Es hat alles seine Gründe.

  6. Johannes Antworten

    Also… das hier ist bei Correctiv (2022) zu lesen 😉

    „Das US-Verteidigungsministerium hat die Finanzierung von 46 Biolaboren nicht „eingeräumt“, sie ist seit geraumer Zeit bekannt. Mit Biowaffen hat diese Finanzierung nichts zu tun. Die USA arbeiten seit 2005 mit der Ukraine zusammen, um Forschungslabore und Gesundheitszentren aufzurüsten und Krankheitsausbrüche zu vermeiden.“

    Das hier bei dpa (11/2024):

    „Die USA und die Ukraine arbeiten schon seit 2005 in ukrainischen Forschungseinrichtungen zusammen, um nach eigenen Angaben die Verbreitung von biochemischen Waffen zu verhindern. Die Einrichtungen sind bereits seit längerem bekannt, die US-Regierung erwähnte diese beispielsweise 2022 in einem Merkblatt und 2020 in einer offiziellen Mitteilung der US-Botschaft in der Ukraine.

    Auch ein dpa-Faktencheck zu dem Thema erschien damals. Der aktuelle Vorwurf, die Existenz der Biolabore sei nun «nach Jahren des Verschleierns zugegeben» worden, ist also falsch.“

    Es wurden und werden Fakten (US Biolabore = vorhanden) mit Fiktion/Vermutungen/Unterstellungen (die forschen an Biowaffen) munter vermischt.

    • S v B Antworten

      Biolabore können der Menschheit dienen, ja enorm segensreich für sie sein, während die (nicht umsonst stets verheimlichte) Entwicklung besonders garstiger Gain-of-function- oder auch völlig neuartiger, für den Menschen möglichst tödlicher Erreger (oder Substanzen) für mich weitere moderne Ausprägung der Sünde darstellen. Gibt es vielleicht keine international anerkannten Institutionen, welche solches Teufelswerk gnadenlos ans Licht des Tages zerren und zwingend „unter Höchststrafe“ stellen? Vielleicht gibt’s das ja alles schon, wird aber nicht mit der nötigen, ehernen Konsequenz verfolgt und geahndet. Wie erschreckend heimtückisch und böse kann der Mensch doch sein…

    • Klaus Kelle Antworten

      „Mit Biowaffen hat diese Finanzierung nichts zu tun.“

      Das ist der entscheidende Satz. Wenn die Amis zum Beispiel helfen, dass bestimmte Getreidesorten besser oder schneller oder ertragreicher wachsen, dann machen die Aufgregten da ein „Biowaffenlabor“ draus. Ich kann diesen ganzen aufgregten Unsinn bald nicht mehr ertragen. Noch einmal ganz langsam:

      Es gibt keine Biowaffen-Labor in der Ukraine.
      Präsident Selensky hat kein Spielcasino auf Zypern mit deutschen Steuergeldern oder überhaupt gekauft.
      Frau Selenskyj hat keine Seidenunterwäsche für 10.000 Euro in London gekauft, während daheim Menschen sterben.
      Die Amerikaner vergiften uns nicht mit Chemtrails.
      Die Reptiloiden von der Wega haben keinen „Deep State“ geschaffen, der im Weißen Haus die Strippen zieht.

      DAS ALLES IST EINFACH NUR BULLSHIT….

      • H.K. Antworten

        „ Es gibt keine Biowaffen-Labor in der Ukraine.
        Präsident Selensky hat kein Spielcasino auf Zypern mit deutschen Steuergeldern oder überhaupt gekauft.
        Frau Selenskyj hat keine Seidenunterwäsche für 10.000 Euro in London gekauft, während daheim Menschen sterben.“

        Und SIE wissen das nun mit absoluter Sicherheit genau WOHER ?

        • Klaus Kelle Antworten

          Weil ich weiß, wo es wann wozu produziert wurde. Und weil – bitte lesen Sie das selbst nach – all diese Lügengeschichten widerlegt sind.

          • H.K.

            Zum ersten Punkt:

            Wenn Sie mit Sicherheit wissen, daß es keine Biowaffen-Labore dort gibt:

            Wann waren Sie das letzte Mal wo in der Ukraine ?

      • S v B Antworten

        @KK

        Och, Reptiloide würden mich schon mal interessieren. Vielleicht kennt ja jemand ein Exemplar, das sich nicht scheuen würde, mir bei Gelegenheit mal unterzukommen. Nilkrokodile habe ich ja schon viele in Natura, also in freier Wildbahn, gesehen, aber auch in gut sortierten zoologischen Gärten sind Exemplare der Gattung Krokodil nicht eben rar. Zumindest eine Begegnung mit einem Exemplar der mir bis dato unbekannten Gattung Reptiloide fehlt mir noch auf meiner Sammelliste exotischer Lebewesen. Möchte auch sie unbedingt draufsetzen, um sie sogleich als bekannt abzuhaken. ;-).

  7. Steve Acker Antworten

    welt. de 9.3.2022

    Victoria Nuland
    „USA warnen vor russischer Eroberung von Forschungseinrichtungen in der Ukraine

    Außenstaatssekretärin Victoria Nuland räumte im US-Senat ein, dass es „biologische Forschungseinrichtungen“ in der Ukraine gebe – und dies durchaus ein Anlass zur Sorge sei.“

    Wenn Nuland besorgt war, wird es wohl nicht so harmlos sein.

    • S v B Antworten

      Das wirft doch sofort die Frage auf, warum die USA solche Labore nicht im eigenen Land einrichten und betreiben. Warum hätte man die diesbezügliche Forschung (und Produktion?) ausgerechnet in die Ukraine auslagern sollen – fast schon vor Putins Hausür? Oder war die Ukraine am Ende gar selbst der Spiritus rector hinter menschenverachtenden Versuchen? – Das einzige, was mir von Victoria Nuland in lebhafter Erinnerung geblieben ist, ist ihr wenig respektvolles, ja total verächtliches „Fuck EU!“ Dies freilich in völlig anderem Kontext. Dennoch, deutlicher hätte Nuland, damals in Vertretung der US-amerikanischen Regierung in Kiew, ihre Verachtung für Europa, sprich die EU, kaum zum Ausdruck bringen können. – Ach übrigens… was ist eigentlich aus der Causa Nordstream geworden? Ursula v d Leyen versprach noch am Tag des Anschlags, die Heimat des oder der Missetäter sofort mit massiven Sanktionen zu belegen. Auch deshalb wohl ist es auch ihr nicht mehr gar so eilig mit einem dem Beweis der Täterschaft. Man stelle sich vor, dass man ihre damaligen Drohungen beim Worte nähme… Stattdessen, und des lieben Friedens willen hat man wohl beschlossen, üppig Gras über die Angelegenheit wachsen zu lassen. Hört oder liest man darüber seit längerem rein gar nichts mehr…

      • Günther M. Antworten

        Christian Osthold:
        „Das fatale Wegsehen nach der Sprengung der Ostsee-Pipelines“.
        26.08.2025 – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM

        • S v B Antworten

          Bin auf Ostholds Artikel erst gestoßen, nachdem ich meinen Kommentar abgesetzt hatte. Osthold liegt mit seiner Bewertung völlig richtig. Falls das damals wirklich so abgelaufen sein sollte (was immer glaubhafter wird), wird es dringend Zeit, dass Deutschland seine internationale Rolle gründlich überdenkt und entsprechend revidiert. Hoffentlich erkennt man in Berlin endlich nicht nur wo man im Grunde international steht, sondern auch, gegen welches Land, bzw. gegen welche Länder, sich die schon unmittelbar nach dem ungeheuerlichen Sabotageakt von v. d. Leyen so leyenschaftlich angedrohten Sanktionen zu richten haben. Also dann… Deutschlands Talent, sich international lächerlich zu machen, ist unbestreitbar.

      • Johannes Antworten

        Man könnte auch fragen, warum die USA Biolabore in China finanziert haben?

        Die Antwort liegt m.E. auf der Hand: deutlich niedrigere rechtliche und ethische Standards in diesen Ländern (v.a. China).

        Es werden zudem – ohne Unterlass – weltweit die für Menschen gefährlichsten Viren-Chimären entwickelt. Alles natürlich zum Schutz der Menschheit und zur proaktiven Entwicklujng von Impfstoffen; letztere zunehmen aud modRNA Basis, die sich in Studien zunehmend als so gefährlich herausstellen, dass die die USA (!) planen, diese Technologie zu verbieten.

        Folgende Überschrift ist bei medizin inside.ch zu lesen:

        USA stoppen Entwicklung von neuen mRNA-Impfstoffen

        Als Grund für die Einstellung gibt das Gesundheitsministerium an: «Kein wirksamer Schutz». Betroffen sind Moderna, Pfizer, Astra-Zeneca und weitere Hersteller.

        Persönlich hoffe ich sehr, dass diese Technologie so lange auf Eis gelegt wird, bis sie tatsächlich sicher ist.

        • Steve Acker Antworten

          Was schmutzig machen könnte, macht man lieber nicht zu Hause.sondern lässt es woanders machen.
          2014 kam in USA der CIA folterreport raus.
          Obama hatte dies untersuchen lassen, was in der Bush -Zeit so alles gemacht wurde, an Folterungen in anderen Ländern .
          Das Buch gibt es auch auf Deutsch, zb bei Amazon für 6 euro.

          und ebenso kann man andere Dinge in andere Länder outsourcen

      • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

        2014 hat das Weiße Haus unter der Obama-Regierung ein Moratorium für die Gain-of-Function-Forschung zu Influenza, MERS und SARS verhängt.

        Dass die Forschung nicht weltweit eingestellt wurde, ist zumindest anzunehmen, mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Ukraine wie auch in China.

  8. Berthold Bohner Antworten

    Lieber keine Videos, ich bin des Lesens kundig. Leider eine beklagenswerte Erscheinung , dass man nur für wahr hält , was man mit eigenen Augen gesehen hat. Sapere Aude : „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“

    • S v B Antworten

      Jede Form der Präsentation hat ihre Pros und Cons. Wenn ich mich allerdings zwischen der einen und der anderen Form entscheiden müsste, würde mir die Wahl doch „etwas“ schwerfallen. Beide Sende-Formate haben ihren Reiz, beide Ihren festen Platz in der deutschen Medienlandschaft. Also warten wir’s einfach mal ab und nehmen’s dann so wie’s kommen mag.

      • Günther M. Antworten

        Falls Sie Visualisierungen bevorzugen, da hätte ich was für Sie, die anschließende Texteingabe genügt:
        1,7 Millionen tote ukrainische Soldaten – Opfer westlicher Werte – SciFi
        * Und schauen Sie sich das beigefügte Video in der vollen Länge von 6:05 min an!

        • Gerd_ Rau Antworten

          Wenn sie westliche Werte so schlimm finden, dann scheinen Sie sich nicht mit russischen Werten beschäftigt zu haben. Vielleicht reicht da ja schon die Kursk, wo man gnadenlos die eigenen Leute hat sterben lassen.

          • Günther M.

            Herr Rau, nun schließen Sie mal schnell diese Schublade, in die Sie gern Ihnen Unliebsames unterbringen wollen und lesen Sie noch mal nach.
            Es handelt sich bei meinem Hinweis auf den Artikel mit dem Video der gefallenen ukrainischen Soldaten um keine Stellungnahme meinerseits zu irgendwelchen nebulösen „Werten“.
            Die Überschrift:
            „1,7 Millionen tote ukrainische Soldaten – Opfer westlicher Werte“
            hat der Verfasser des Artikels, Herr Michael Klein, gewählt.
            Bisher sind dort nur sechs „Comments“ in der Kommentarspalte eingestellt, konfrontieren Sie Herrn Klein doch mal mit Ihren Werten.

        • S v B Antworten

          Mein Gott. Die Menschheit hat – nicht einmal über etliche Jahrtausende – dazugelernt. Jeder Tote ein Mensch ein innig geliebter Sohn, Bruder, Vater oder Vetter. In keiner gewaltsamen Auseinandersetzung lässt sich für mich auch nur der geringste Wert erkennen. Ob Ukrainer oder Russen, jung sterben wollte keiner von ihnen. Auch die unsägliche Trauer der Familien ist hier wie dort die gleiche.

          Demnächst beende ich die Lektüre des Buches Between Two Rivers der britischen Archäologin Moudhy Al-Rashid. Gemeint ist Mesopotamien. Unter vielem anderen erfährt man, dass schon die ältesten sesshaften Gesellschaften mitunter grausame, blutige Kämpfe mit vielen Todesopfern untereinander ausgetragen haben. – Noch nie hat der Mensch aus der Vergangenheit gelernt; langfristig schon gar nicht. Nicht einmal traumatischste Ereignisse hinterlassen dauerhaft wirksame oder gar vererbliche Spuren im menschlichen Gehirn. Also soll alles wohl genau so sein und bleiben wie es ist und auch schon vor Jahrtausenden war; ob wir uns damit abfinden oder nicht scheint nicht zu interessieren.

          • S v B

            PS: Irgendwie ahnte ich, dass ich jemanden vergessen haben könnte. Wie nur konnte ich bei meiner Aufzählung im Kriege gefallener geliebter Menschen den geliebten Ehemann übergehen? Ich hole dies hiermit nach.

          • Dr. Hildegard Königs-Albrecht

            Das Alte Testament erzählt die Geschichte der beiden Brüder Kain und Abel. Die Menschen haben sich nicht geändert.

    • GJ Antworten

      Des Lesens kundig zu sein ist das eine. Leider ist das Können fehlerfreien Schreibens erschreckend rückläufig, gepaart von KI-generiertem Geschreibsel, was mir immer öfter unter die Augen kommt und wo manche Sätze keinen Sinn ergeben. Manches Mal scheint da kein Mensch mehr drüber zu schauen, bevor die Freigabe erfolgt. Bei manchen Kurzvideos werden dem Sprecher Untertitel unterlegt, die ganz krasse Schreibfehler enthalten. Das ist sicher irgendein KI-Simultanprogramm, welches phonetisch das Gehörte umsetzt. Duden wendet sich ab mit Übelkeit. Gruselig finde ich auch roboterhafte KI-Stimmen, die betonungslos Texte runterrattern und sich ungewollt zuschalten, wenn man einen Text aufruft. Ein abwechslungsreicher Mix ist sicher das Beste und es ist Geschmackssache, wer was am Besten findet. Zu viel Lesen strengt mich sehr an. Ich liebe die akustische Form, Podcasts, wo ich mich auf die Stimmen konzentrieren kann. Formate wie „Schuler, fragen was ist“. Oder den Mix von Apollo News oder die Gespräche bei Weltwoche. Die Sonntagsrunde und Kontrafunk-aktuell, Robin Alexander, Fleischhauer und etliches mehr.

  9. undertaker Antworten

    Seit dem Fall der Sowjetunion hat es vom sogenannten Wertewesten zu keinem Zeitpunkt irgendeinen Bruch des Völkerrechts oder andere moralisch verabscheuungswürdige Aktivitäten gegeben.

    Wenn zum Beispiel der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in einem Interview erklärt, beim Bruch des Völkerrechts selbst dabei gewesen zu sein, ist das natürlich billige russische Propaganda.

    Auch ist es völlig klar, dass die USA zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Versuche an Menschen beabsichtigt haben, geschweige denn ausgeführt.

    Schon allein aus diesem Grund kann es selbstverständlich keine Biowaffenlabore in der Ukraine geben! Wer anderes behauptet ist entweder ein Troll, Verschwörungstheoretiker auf keinen Fall aber ein Journalist ™.

    Aus den genannten Gründen ist natürlich Herrn Kelle völlig zuzustimmen wenn er zum wiederholten Male behauptet Russland sei zwar eine Kulturnation aber keine Zivilisation.

    Denn merke: nur wer Millionen Menschen nach eigenen Angaben tötet, kann als zivilisiert bezeichnet werden, eine halbe Million tote Kinder sind da schon mal drin. Zitat M. Albright.

    • H.K. Antworten

      Wenn ich als Autofahrender von der Polizei gestoppt werde, weil ich bei Rot über die Ampel gefahren bin, wird es mir – mutmaßlich – wenig helfen, wenn ich den Beamten erkläre, daß vor mir nicht nur einer, sondern gleich zwei die rote Ampel mißachtet haben.

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